Rasse & Geschichte
Der Deutsche Pinscher ist eine alte, urdeutsche Hunderasse, die sich seit Beginn der Rassehundezucht in Deutschland vor rund 100 Jahren kaum verändert hat. Schon H.G. Reichenbach berichtet 1836 von dem ‚glatten Pinscher‘ der als ’nette Hunderasse‘ in Deutschland den Mops verdrängt. Bei Beckmann (1894) werden die glatt- und die rauhaarigen Pinscher, heute Schnauzer genannt, beschrieben;bereits hier sind die glatthaarigen Pinscher wesentlich seltener als die rauhaarigen Geschwister (beide Varianten konnten in einem Wurf fallen). Hätte sich in den 1950er Jahren nicht Herr Werner Jung um die Erhaltung der Rasse bemüht und ihr zu einer neuen Blüte verholfen, wären diese ehemaligen Stallhunde heute nicht mehr vorhanden. 1958 wurde nach achtjähriger Pause erstmalig wieder ein Wurf gemeldet. Die kleinere Version des deutschen Pinschers ist der Zwergpinscher (oder auch Rehpinscher).
Über die genaue Herkunft des Deutschen Pinschers weiß man wenig. Bereits seit dem vorletzten Jahrhundert wird darüber gestritten, ob Pinscher und Schnauzer von englischen Terriern abstammen oder umgekehrt. Pinscher wurden gerne zur Vertilgung von Raubzeug sowie Ratten und Mäusen gehalten und waren als Stall- und Kutschenhunde um die Jahrhundertwende auf bald jedem Hof anzutreffen. Daher stammen auch Lokalbezeichnungen wie ‚Stallpinscher‘ und ‚Rattler‘, die zunächst wenig anziehend klingen, doch eigentlich eine Auszeichnung darstellen, sind diese kleinen, robusten, wendigen und mutigen Hunde doch in der Lage mit dem cleveren und wehrhaften Überlebenskünstler Ratte fertig zu werden. Die Pinscher sollten sich als ‚Rattler‘ weitgehend selbst ernähren. Streunen durften die Stallhunde nicht, somit wurde auch auf die Eigenschaft der Reviertreue selektiert. Größere, rauhaarige Pinscher spielten bei den Fuhrleuten eine wichtige Rolle. Solange der Pinscher auf dem Fuhrwerk saß, konnten die Kutscher ruhig abwesend sein. Es wagte niemand, Pferd und Wagen anzurühren
Im Erscheinungsbild ähnelt der Deutsche Pinscher einem kleinen Dobermann. Er wird zwischen 45 und 50 cm groß und ca. 14-20 kg schwer. Pinscher sind muskulös, elegant, überaus freundlich, anhänglich, einfühlsam, klug, aufmerksam, widerstandsfähig und haben eine hohe Lebenserwartung.
Der Pinscher hat ein glatt anliegendes, kurzes und dichtes Fell, das in den Farben Lackschwarz mit roten Abzeichen oder in reinem Rot herrlich glänzt. Seine Klappohren sind hoch angesetzt, V-förmig und die Ohrinnenkanten liegen nach vorne gedreht an den Backen an.
Grundsätzlich ist der Deutsche Pinscher kein Kläffer, jedoch können Fremde nicht unbemerkt sein Grundstück betreten. Seine Jagdlust ist individuell mehr oder weniger stark ausgeprägt.
In der Wohnung ist der Deutsche Pinscher sehr ruhig, draußen ist er dafür umso temperamentvoller. Der Deutsche Pinscher ist KEIN Zwingerhund!
Die Vielseitigkeit des Pinschers macht die Rasse zu einem idealen Partner für alle Freizeitsportarten, Hundesport, Dogdancing, ZOS(Zielobjektsuche), Mentrailung, Agility und Trickschule…
Unserer Erfahrung nach ist der Deutsche Pinscher nicht unbedingt ein Hund für jede Familie. Er benötigt eine konsequente, auslastende und liebevolle Erziehung. Hält man sich daran, wird er ein wunderbarer Begleiter und Kamerad. Aufgrund seiner körperlichen Eigenschaften ist er eher ein Hund für sportliche und aktive Menschen! Aufgrund seiner Intelligenz ist der Deutsche Pinscher nicht unbedingt ein Hund für hundeunerfahrene Personen, da er schon als Welpe versucht der Chef im Rudel zu werden.